Von 2000 bis 2005 habe ich an der fotohistorischen Aufarbeitung des Bestandes Madame d`Ora (Atelier Dora und Benda) des Bildarchivs der Nationalbibliothek gearbeitet.
Madame d´Ora: „Following this tradition DoraKallmus understood the character of portrait photography not as a mere rendering of reality but as interpretation and artistic expression. Light, the choice of sharpness and perspective were means of creating a well balanced image. Integrating the principles of pictorial photography into the workflow of a commercial studio Madame d´Ora avoided the pitfalls of pure pictorialism. Her images retained “straightness”, a tendency that became more prominent in her later work.“ aus MATT ALBUMEN PAPERS AND THEIR USEIN AUSTRIAN PORTRAIT PHOTOGRAPHY von Christa Hofmann, Gabriele Schatzl in 2003, Photographic Materials Group of the American Institute for Conservation of Historic & Artistic Works. 1156 15th St. NW, Suite 320, Washington, DC 20005. (PDF-Datei)
Weitere Beispiele jüdischer Fotografinnen und Details zum Ablauf hier
Veröffentlichungen:
- „Fotografische Retusche“, Christa Hofmann, Gabriele Schatzl in: „Mehr Schein als Sein“ Retusche, Ergänzung, Rekonstruktion, Illusion, Mitteilungen des Österreichischen Restauratorenverbandes, Band 10/2005
- „Matt Albumen Papers and Their Use in Austrian Portrait“ Photography Christa Hofmann, Gabriele Schatzl; Paper presented, at the 2003 PMG-Wintermeeting in San Juan, Puerto Rico, 2003
- Das Atelier d´Ora, Technik und Bildsprache 1907 – 1927“, in: im blickpunkt, die Fotosammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien 2002.
Bereits als Jugendliche beschäftigte mich das Dasein als Frau in dieser Gesellschaft einer mitteleuropäischen Kultur. Ich analysierte im Zuge meines Studiums Politikwissenschaften Struktur und Historie mit Schwerpunkt Frauenforschung. Im Zuge einer Perspektivenänderung aus dem Blickwinkel einer Wissenschafterin begriff ich Geschichte als etwas Relatives und Geschichtsschreibung als Mittel von Macht.
In diesem Sinne wurde und wird die westliche Geschichtsschreibung von AutorEN dominiert bzw. von einem patriarchalen Verständnis geprägt. Dieses kennt nur eine männerdominierte Perspektive von Kultur und dem Umgang mit Dasein und so auch von Leben und Tod. Durch diese einseitigen Aufzeichnungen und Forschungen und der Vernichtung unerwünschten Wissens, ist es heute sehr schwer, Verlorengegangenes zu rekonstruieren.
Dazu gehört auch das Wissen von Frauengemeinschaften, die sich mit allen Bereichen des Lebens auseinandergesetzt und ihr eigenes Verständnis und Wissen kultiviert haben. Diese Zeit ist lange vorbei und hat ein tiefes Loch in die Menschheitsgeschichte und -kultur gerissen.
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Die Einseitigkeit von Wissen wurde zur Wissenschaft. Die Einfalt von Heilung wurde zur Medizin. Und der Verlust von Spiritualität wurde zur Religion. Die Folgen können wir heute in Kriegen, Umweltkatastrophen und politischem Extremismus erkennen, die uns tagtäglich ein verheerendes Beispiel sind, wie es nicht sein soll.
Die globale Gesellschaft befindet sich aber auch in einem fundamentalen Umbruch, der alle Lebensbereiche betrifft. Hier sehe ich eine Chance, sich an verloren gegangenes Wissen zu erinnern und dieses erneut für die heutige Zeit zu entdecken. Mir ist das Menschsein als Ganzes wichtig, wobei mich insbesondere die Fähigkeiten von Wahrnehmung, Ausdruck und Kommunikation interessieren. Dieses Interesse ließ mich meinen Beruf als Lehrerin/Vermittlerin, Beraterin und Künstlerin wählen.