Fotografie – das Auge zur Welt vermittelte mir mein Großvater, dessen liebevolle Unterstützung mich in wichtigen Phasen meines Lebens begleitete – Er lehrte mich Sehen und die Welt zu begreifen.
Sein Blick war sowohl nach Außen als auch nach Innen gerichtet. Er gestaltete seine Welt, ließ mich daran teilhaben, wobei ich lernte, meine eigene aufzubauen. Als ich begann, meine Interessen intensiver zu verfolgen und eine davon die Fotografie war, schenkte er mir seine Kameraausrüstung. Jetzt bin ich im Besitz seiner dritten und letzten Kamera. So bin ich stolz auf diese Fotoausrüstung, die nicht nur einen materiellen, sondern vielmehr einen ideellen Wert für mich hat. Abgesehen von diesen materiellen Voraussetzungen gab er mir immer Vertrauen für meine Vorhaben: „Egal, was du anfängst, ich weiß, dass du deinen Weg gehst“.
Die Fotografie ist mir Kommunikation
Die Fotografie ist mir Ausdrucksmittel
Die Fotografie ist mir Spiegel
Die Fotografie ist mir Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einem einzigen Augenblick
Ich bezeichne Fotografie vorzugsweise als Lichtbildsprache, wobei ich einerseits auf ihren historischen Ursprung hinweise und andererseits ihre zentrale Bedeutung in der Kommunikation hervorhebe.
In meinen Lichtbildern steht der Selbstausdruck mit der Möglichkeit der Selbstdarstellung und der Kommunikation im Mittelpunkt. Ein Ausdruck ergibt unzählige Eindrücke.
Am Anfang meines Schaffens als Fotografin war Schwarz – Weiß. Bilder, die in kontrastreichen bis weichen Abstufungen von Strukturen erzählen und eine Basis schaffen. Sie können als so abgehoben empfunden werden wie Metaphysik oder so real wie ein gutes Frühstück, das am Beginn eines gelebten Tages genossen wird. Die Schwarz – Weiß – Fotografie ließ mich Konturen von Dingen bewusst wahrnehmen und Grenzen sichtbar machen.
Hochformatige Aufnahmen zog ich jenen des Querformates vor, da sie meine Realität von Perspektive mehr widerspiegelten.
Ende 20 begann mich immer stärker Farbe zu interessieren. Was bedeutet sie für meine Wahrnehmung, welche Empfindungen löst sie aus? Einfärbige Bilder waren die Strategie, mich diesem Thema anzunähern. Mittlerweile verstehe ich Farbe wie Blut, die Realität – also Leben vermittelt.
Mit der Farbe kam das Querformat in mein Leben. Meine Perspektive zog sich mehr in die Breite und blieb am Boden.
Vielmehr verstärkt sich nun das Bedürfnis des Zusammenspiels von Struktur und Farbe in meinen Bildern.
Meine Entwicklung des „Sehens“ und Wahrnehmens ist eine von vielen, wie es Menschen gibt. So wird jede/r unterschiedliche Motivationen haben, Bilder zu gestalten, je nachdem, wie sich ihre/seine Wahrnehmungswelt darstellt.